Profitieren gefährdete Arten überhaupt?

Natur-Wetter, 12.01.2016

Pro und Contra: Vogelfütterung im Winter

Jedes Jahr in der kalten Jahreszeit wird auf ein Neues diskutiert: Vogelfütterung im Winter - ja oder nein?

Den Befürwortern schwebt vor allem eines im Sinn: Sie wollen die kleinen Gartenbewohner in der kalten und dunklen Jahreszeit mit ihren Futtergaben unterstützen.

Zum anderen faszinieren die pickenden Vögel große und kleine Naturbeobachter und vermitteln zudem noch Artenkenntnis. Und das schon seit vielen Jahrzehnten und -hunderten, wie auch unser antiker Stich aus dem Jahre 1895 zeigt:

Otto von Bismarck an der verschneiten Wild- und Vogelfütterungsstelle (Illustrirte Zeitung, März 1895).

Andere Stimmen sprechen sich jedoch gegen eine Winterfütterung wilder Vögel aus, da diese eh nur den nicht gefährdeten Arten zugute käme.

Tatsache ist: Wer mit Körnermischungen und Knödeln Kleinvögeln über den Winter helfen möchte, bräuchte dies in den meisten Fällen eigentlich gar nicht. Der Großteil der bei uns im Garten vertretenen Vögel, etwa Blaumeisen, Rotkehlchen oder Amseln, schaffen es meist auch ohne menschliches Zutun über den Winter, da sie mehrmals im Jahr brüten. Gefährdete Arten, die von der Winterfütterung profitieren würden, halten sich dagegen nur selten in unseren Gärten auf.

Rotkehlchen - Bild: Achim Otto

Fazit: Die Vogelfutterstelle im heimischen Garten ist eine tolle Möglichkeit, seine Artenkenntnis zu bereichern und auf Tuchfühlung mit der Natur zu gehen.

Bei wem das Argument Vogelschutz an erster Stelle steht, sollte das Geld (pro Jahr werden bis zu 20 Millionen Euro für Winterfutter ausgegeben) aber lieber in spezielle Vogelschutzprogramme stecken.

Wer eine Vogelfutterstelle in seinem Garten errichten möchte, sollte einige Dinge beachten. Wie die perfekte Futterstelle aussehen sollte, erfahren Sie hier!

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